Posaunen und Orgel verbünden sich in festlichem Glanz (Schwäbische Zeitung Bad Wurzach online 09.08.2010)

Posted by on Aug 09 2010 | Presse

(Bad Wurzach/mr) Das Posaunenquartett „Tromposi“ mit Matthias Stärk, Klaus Merk, Frank Martin und Karl Bertsch hat auf dem Gottesberg Bad Wurzach ein mitreißendes Konzert gegeben und zeigte in einem interessanten Querschnitt durch die Jahrhunderte hohes bläserisches Können. Zusammen mit dem Organisten Ludwig Kibler brachte es imposante Klänge zu Gehör.
Tromposi Bad Wurzach 2010


Die Posaunisten stammen allesamt aus dem oberschwäbischen Raum und lernten sich bei Musikwettbewerben kennen. Aus ihrem hohen technischen Niveau und der Freude am gemeinsamen Musizieren in dieser exotischen Besetzung entstand 1997 dieses Quartett. Wie es zu dem Namen kam, darüber lässt sich nur spekulieren. Die Wortneuschöpfung „Tromposi“ setzt sich ja aus Trompete und Posaune zusammen. Wahrscheinlich wollten die Blasmusiker zeigen, dass in einem Posaunenquartett, wie sie eines sind, auf das höchste Blasinstrument getrost verzichtet werden kann und bläserisch einfach alles möglich ist.

Mit der Auswahl und dem Vortrag ihrer Stücke konnte diese Vermutung bestätigt werden. Beginnend in der Renaissance ging es über den Barock, die Romantik schließlich in die Moderne.

Im Rossini-Zusammenschnitt meisterten die Bläser mit hoher Brillanz die Ohrwürmer dieses so berühmten wie beliebten Opernkomonisten. Die „Suite“ von Claude Gervaise ließ den archaischen Raumklang der Renaissance erstrahlen, wobei der Wechsel von laut und leise eine mehrchörige Wirkung hinterließ.
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In „Gospel time“ zeigten die Musiker ihre Stilsicherheit auch im Bereich des Jazz.

Mit dem Organisten zusammen interpretierten sie zunächst das „Arioso“ von Bach melodiös schlank. Anton Bruckners „Inveni David“ zeigte einstimmige, von der Orgel unterstützte Passagen in wohltuender Unaufgeregtheit. Im „Bluesando“ am Ende frönten die Musiker in bester Bluesmanier dieser Stilrichtung. Schräge Jazzakkorde von Seiten der Orgel wechselten sich ab mit tragisch-gestalteten Melodien der Bläser.

Der Vollblutmusiker Ludwig Kibler steuerte zum Konzert seinen Part an der Orgel bei. Schon mit „Onder een Linde groen“ von Sweelinck bewies er seine außerordentlich virtuose Spielweise in höchstem Tempo. Die Phrasierung gelang verblüffend einheitlich vor allem in der linken Hand. Mit Cesar Francks „Piece Heroique“ wagte sich der Organist, der sich, nach dem ersten Unterricht an Klavier und Orgel, als Autodidakt solche Meisterschaft auf der Orgel angeeignet hat, an ein verwegenes Stück. Er nutzte die Möglichkeiten der Karl-Orgel aus dem Jahr 1982 voll aus. Auch die Toccata im Jazzgewand „Christ ist erstanden“ beeindruckte, verband sich doch hier diese Choralmelodie aus dem Hochmittelalter mit rhythmischen Mustern des Jazz.

Nach einer Zugabe und der freundlichen Verabschiedung durch Superior P. Karl Niederer und seiner Einladung an die Musiker zur Gestaltung eines Gottesdienstes auf dem Gottesberg klang dieser angenehme konzertante Sonntagnachmittag aus.

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