Posaunenquartett und Organist begeistern (14.08.2012 Schwäbische Zeitung Ausgabe Biberach)

Posted by on Apr 01 2013 | Presse

Biberach / vd Wenn man den Blick über die Zuschauer schweifen ließ, sah man nicht selten jemanden, der den Kopf in die Hände gestützt hatte und verträumt zur Kirchendecke schaute oder mit geschlossenen Augen der Musik lauschte.

Das Posaunenquartett Tromposi bot zusammen mit Organist Ludwig Kibler am vergangenen Sonntag in der Biberacher Stadtpfarrkirche St. Martin durchaus Anlass zum Träumen: Mit Liedern aus dem 18. Jahrhundert bis heute, von Bach und Händel bis zum Oberschwäbischen Dorfmusikant, Peter Schad, begeisterten sie die Besucher, die sich zwar nicht allzu zahlreich, aber dafür umso interessierter zuhörend zeigten.

Das durchweg harmonische Zusammenspiel des Posaunenquartetts bei Liedern wie „Earl of Salesbury“ von William Byrd oder „Lascia chio pianga“ aus der Oper Rinaldo von Georg Friedrich Händel gründet sich vielleicht nicht nur auf das spielerische Können der vier Männer, sondern auch auf die Tatsache, dass die Tenorposaunisten Matthias Stärk, Klaus Merk, Frank Martin und Bassposaunist Karl Bertsch schon seit Mitte 1997 zusammen musizieren. Ihre stilistische Vielfalt rührt von ihrer Mitgliedschaft in verschiedenen Auswahlensembles, wie zum Beispiel bei der Brass Band Oberschwaben-Allgäu.

Die musikalische Reise durch die Jahrhunderte setzten Tromposi mit Stücken aus dem 20. Jahrhundert fort, beispielsweise dem „Song for Japan“ von Steven Verheilst und den „Farbtupfern“ des oberschwäbischen Musikers Peter Schad, fort.

Als Rahmung des Konzertes standen am Anfang und Ende Lieder von Johann Christian und Johann Sebastian Bach aus dem 18. Jahrhundert, die die Posaunisten zusammen mit dem Organist Ludwig Kibler inszenierten. Wenngleich das Zusammenspiel von Posaunen und Orgel etwas ungewöhnlich ist, arbeiteten die Musiker harmonisch zusammen. Aber auch die Stücke, die Kibler im Wechselspiel mit den Blasmusikern allein spielte, sorgten für Begeisterung bei den Zuhörern. Besonders das Phantasiestück „Hymne au soleil“, also Hymne an die Sonne, von Louis Vierne wurde bei so manchem mit begeistertem Kopfnicken aufgenommen und jeder der mächtigen Klänge mit geschlossenen Augen genossen.

So hatten alle Musiker nach mehreren jazzigen Zugaben den langen Applaus des Publikums mehr als verdient.

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