Besondere Solisten beim Wangener Herbstkonzert (Schwäbische Zeitung Ausgabe Wangen 02.11.2017)
Besondere Solisten beim Wangener Herbstkonzert
Das „Tromposi“ Posaunenquartett musiziert zusammen mit der Stadtkapelle Wangen
Wangen im Allgäu sz Wie gewohnt ist auf dem Programm des Herbstkonzertes der Stadtkapelle eine ausgewogene Mischung aus klassischen Bearbeitungen und originalen Konzertwerken für Blasorchester gestanden. Wer dieses Jahr neu mit auf der Bühne stand, war das Posauenquartett „Tromposi“, das bereits seit 20 Jahren zusammen auftritt.
Neu allerdings nur teilweise, da zwei Männer des Quartetts auch in den Reihen der Stadtkapelle Wangen sitzen. „Das Posauenenquartett hat eine sehr rege Konzerttätigkeit im süddeutschen Raum. Daher freute es mich sehr, dass ich die Vier für heute Abend verpflichten konnte“, sagte Tobias Zinser, Musikdirektor der Stadtkapelle Wangen. Den Auftakt des Abends bot die „Akademische Festouvertüre op. 80“ von Johannes Brahms, welche dieser zum Dank an die Übereichung seines Doktortitels schrieb. In dieser Festouvertüre lässt Brahms sein Spaß erfülltes, studentisches Leben Revue passieren. Zum zweiten Stück „Konzert für 4 Posaunen und Blasorchester, op. 115“ von Jan Koetsier, musizierten Matthias Stärk, Klaus Merk, Frank Martin und Karl Bertsch von „Tromposi“, gemeinsam mit der Stadtkapelle. Auf hohem Niveau wurde das von rasanten, wie auch von langsamen und gefühlvollen Sätzen geprägte Stück aufgeführt.
Eine sehr emotionale Auswahl, sollte das letzte Stück vor der Pause sein: „In Memoriam“ von David Maslanka, wurde durch die Tatsache, dass Maslanka im August 2017 verstarb, an diesem Abend noch bedeutungsschwerer. Die Stadtkapelle wählte dieses Stück in Gedenken an ihn. „Eine außergewöhnlich, emotionale Komposition, eines besonderen Komponisten“, so Zinser. Es ist ein Stück, das die ohnehin schon beeindruckten Besucher auch nach dem letzten Ton noch mitfühlen und verstummen lässt. Mit Camille Saint-Saëns „Orient et Occident op. 25 und „Mezquita de Cordaba“ von Julie Giroux (eine der wenigen weiblichen Komponistinnen für Blasorchester), startete man exotisch in die zweite Hälfte.
Uraufführung bildet Höhepunkt
Der Höhepunkt des Abends bot die Uraufführung von „Alba Porteña“. Zum 20 jährigen Jubiläum von „Tromposi“ gaben diese eine Komposition in Auftrag. Manfred Honetschläger, Posaunist und Komponist aus Frankfurt, komponierte für sie das jazzig inspirierte Stück „Alba Porteña“. Besonders freudig und stolz waren die vier Männer an der Posaune darüber, dieses Werk mit der Stadtkapelle Wangen uraufführen zu dürfen. Mit „Ride“ von Samuel R. Hazo verabschiedete sich das Blasorchester vorerst, bis nach anhaltendem Applaus „Tromposi“ für ein letztes Stück auf die Bühne kam. Den Schlusspunkt setzte die Zugabe der Stadtkapelle „mit einem ruhigen Stück für die ruhigen, bevorstehenden Tage“, so Zinser.